Die Familien, die sich für den UP entscheiden, ähneln dem Querschnitt der Bevölkerung und sind hinsichtlich Familiengröße, sozioökonomischer Stellung, Weltanschauung usw. sehr verschieden und bunt gemischt. Auch die Motive für die Teilnahme sind ganz verschieden und reichen von Notwendigkeiten international tätiger Familien über Probleme mit anderen Unterrichtsformen wegen Krankheit, Sonderbegabung, Teilleistungsstörungen o.ä. bis hin dazu, dass man ganz einfach nur den besonderen Lern- und Lebensstil des UP schätzt.
Auf Seiten der Eltern erfordert der Uracher Plan die Anwesenheit eines Elternteiles, das Engagement der Eltern, die Bereitschaft zur Selbstreflexion und Flexibilität, sowie eine Offenheit für die enge Bildungspartnerschaft mit der Schule und die Zusammenarbeit mit den anderen teilnehmenden Familien.
Die Kinder leben in einer Umgebung, in der sie sich geborgen fühlen und in der ihre Bedürfnisse respektiert werden. Sie werden mit in den Familienalltag einbezogen und lernen verantwortlich verschiedene Aufgaben zu übernehmen (z.B. in Haushalt, Garten usw.). Dabei erhalten sie Einblicke in viele Bereiche des Lebens: Planung von Festen, Arbeitsalltag der Eltern, Tätigkeiten von Handwerkern, Ausfüllen der Einkommenssteuererklärung und vieles mehr. So entstehen situationsbezogene Lernimpulse, die wiederum viele Bereiche des Bildungsplanes abdecken. Dadurch wird auf natürliche und ungezwungene Weise die Selbstmotivation und das Eigeninteresse der Kinder am Lernen gefördert.
Unterrichtet wird grundsätzlich in allen Fächern, die der Bildungsplan 2004 für Grund-, Haupt-und Werkrealschulen vorsieht. Die Schüler eignen sich Inhalte des Bildungsplanes sowohl durch informelles Lernen, als auch durch formelles Lernen an. Dabei nimmt der Anteil des formellen Lernens , u.a. mit Blick auf die Prüfungen, in den höheren Jahrgangsstufen zu. Die Schüler nutzen dazu vielerlei Medien, von klassischen Schulbüchern bis zu Internetangeboten.
An einem Tag der Woche treffen sich die Schüler zu einem Präsenztag.
Die Bausteine dieses Tages bestehen aus:
Altersstufen (Primaria, Sekundaria, Tertia)
Plenum (Präsentationen, Vorführungen, organisatorische Absprachen, usw)
Wechselnde Interessengruppen/ Angebote (z.B. Film, Theater, Arbeitsgruppe, Werbung, Physik, Geographie)
Frei gestaltete Zeit
Abschlusskreis.
Der Schwerpunkt an diesem Tag liegt neben dem Wissenserwerb auf der sozialen Interaktion der Schüler in den Gruppen. Die Schüler wirken an der Gestaltung der Schultage mit.
Auch am Schultag bringen sich die Eltern mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen ein.
Neben dem Präsenzunterricht (für schulpflichtige Schüler/innen) setzt die DBIS vermehrt und zusätzlich auf das virtuelle Klassenzimmer über die Plattform und das Know-How der MyAcademy24 GmbH. Es bietet visuellen und verbalen Austausch als Onlineunterricht, auch mit gleichzeitiger Interaktion mehrerer Schüler. Damit sind Morgenkreisgespräche, Diskussionen untereinander, aber auch Präsentationen und Frontalunterricht möglich. Zusätzlich können Schüler kleine Lerngruppen bilden, um sich gemeinsam Themengebiete zu erarbeiten (z.B. Wirtschaft, Ethik). Auch bei längeren Auslandsaufenthalten der Schüler wird dadurch wirkliche Lernbegleitung möglich und die Verbindung zur Schule und zur Lerngemeinschaft bleibt erhalten. Diese Unterrichtsform gibt auch einen Ausblick darauf, wie Schule zukünftig gestaltet werden kann.
Die Familien haben individuelle Lernstrukturen (z.B. feste Lernzeiten im Tagesablauf). Die Schüler arbeiten selbstständig und werden dabei je nach Bedarf von ihren Eltern unterstützt.
In einem Wochenbericht tragen die Schüler täglich ein, an welchen Inhalten sie gearbeitet haben.
Die Schüler lernen sowohl in der Familie, als auch bei den gemeinsamen, wöchentlichen Treffen Teamarbeit und das Lösen von Konflikten. Sie werden dabei von den Eltern und Lehrern unterstützt.
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Erlernen von demokratischen Prinzipien. Diese werden zum einen im festen Verbund der Altersgruppe, als auch in den vielfältigen altersübergreifenden Interessengruppen eingeübt.
Gleichzeitig achten Eltern und Lernbegleiter bewusst darauf, dass die Kinder regelmäßig in soziale Aktivitäten an ihrem Wohnort eingebunden sind, sei es in Sportverein, Reitverein, Musikschule, Freundeskreis, Kirchengemeinde o.a.. Die Kinder bekommen dadurch Gelegenheiten auch außerhalb der eigenen Familie in bunt gemischten Gruppen mit anderen Kindern aus verschiedenen familiären und gesellschaftlichen Hintergründen, eigenständig soziale Kompetenzen zu erwerben und zu erproben. Dies wird von den Eltern ausdrücklich gewünscht und gefördert.
Am Ende des Schuljahres füllen die Schüler einen Selbsteinschätzungsbogen aus und erhalten einen Lernbericht. Außerdem findet zum Halbjahr ein Gespräch zwischen Eltern, Schülern und Lernbegleiter statt.
Durch diese Strukturen können die Schüler ihr Lernen reflektieren.